09 - Die vergessene Fantasie?

Unsichtbares Akkordeon
 

Trotz 20 Jahren Warten auf das Spiel, konnten nicht alle Fantasien erfüllt werden.

Auflösung
 

Die von SquareEnix (damals noch Squaresoft) entwickelten Playstation 1 RPG-Spiele Final Fantasy VII, VIII und IX gelten als die „Goldene Ära“ der Final Fantasy Geschichte und noch bis heute müssen sich viele neue Spiele an diesen messen. Dennoch hat sich SquareEnix lange Zeit darüber ausgeschwiegen, warum gerade der achte Teil der Serie nie ordentlich für PC oder eine aktuelle Konsolengeneration aufgesetzt wurde – obwohl dies mit fast jeden anderen Teil der Serie gemacht wurde.

Die Antwort darauf war leicht und kam durch mehrere Interviews zum Vorschein: Man hatte sowohl die Rohdaten (u.a. Hintergrundbilder, Musik, 3D-Modelle) als auch den fertigen Quellcode des Spieles einfach nicht archiviert. In den 90er Jahren gab es weniger AAA-Titel (Großprojekte, die über mehrere Jahre liefen) und Spiele wurden in geringeren Abständen produziert. Dies führte wie bei SquareEnix dazu, dass für neue Projekte immer wieder Platz geschaffen werden musste und man alten Projektdaten wenig Aufmerksamkeit schenkte. So kam es, dass sämtliche Projektdaten von Final Fantasy VIII verloren gegangen sind und erst 2019 in Zusammenarbeit mit anderen Firmen eine neue Version des Spiels veröffentlicht werden konnte.

Obwohl es jetzt viele „Remastered“ Versionen der damaligen Final Fantasy Spiele gibt, die meist neu nachprogrammiert wurden, ist das Fehlen der Rohdaten für die Entwickler und die Spielergemeinschaft immer noch ein Problem. So wurden z.B. die Hintergrundgrafiken der Spiele in einer hohen Auflösung erstellt, aber nur die komprimierten Versionen für die damaligen Konsolen aufbewahrt, die nach heutiger HD-Darstellung der Bildschirme nicht mehr zeitgemäß sind.

An diesem Beispiel kann man gut erkennen, wie wichtig es ist sowohl die Rohdaten als auch die eigentlichen Projektdaten aufzubewahren. Die Veröffentlichung oder der Abschluss eines Projekts, sollte nicht gleichzeitig das Ende der entstandenen Daten bedeuten. Erst durch das richtige Organisieren der Roh- und Ergebnisdaten können Folgeprojekte die Daten weiterverwenden und die Arbeit wird mehr gewürdigt.

 
Quellen: