26 - Never change a running system?
Da sie die alten Sprachen nicht mehr beherrschten, konnte kein Geld verteilt werden.
Anfang 2020 brach global die Krankheit COVID-19 (verursacht durch das Coronavirus SARS-CoV-2) aus, was aus Quarantänegründen zur Schließung vieler Geschäfte und Betriebe führte. Die Folge war vor allem in den USA eine große Zahl an Arbeitslosen, die dringend Geld für die nächste Mietzahlung, Lebensmittel oder andere Ausgaben benötigten. Die Regierung beschloss daraufhin ein Entlastungspaket für jeden, der sich arbeitslos meldete. Doch warum gelangte das Geld trotzdem nicht an die Leute?
Grund dafür war die Überlastung von kritischen Systemen, auf denen noch COBOL läuft. COBOL ist eine Programmiersprache, welche Ende der 1950er-Jahre entwickelt wurde, um kaufmännische Anwendungen zu steuern. Sie gilt als veraltet und wird in der Ausbildung von Programmierern nicht mehr unterrichtet. Darum gab es kein Personal, welches sich um die Systeme kümmern konnte, als diese zusammenbrachen. Leider laufen im Wirtschaftssektor noch bis heute viele Anwendungen mit der veralteten Programmiersprache. Um das Problem zu lösen, suchte die Trump-Administration nun verzweifelt nach 'pensionierten' COBOL-Programmierern.
Dieses Beispiel zeigt, dass auch wenn ein System (vermeintlich) gut läuft, Bestehendes hinterfragt werden sollte, da sich Anforderungen gerade im IT-Bereich schnell ändern. In den Computerwissenschaften sind Innovation und Entwicklung wichtig. So können zum Beispiel Daten irgendwann nicht mehr abgerufen werden oder liegen in Formaten vor, deren Bearbeitung immer schwerer zu gewährleisten ist.