07 - Auf dem falschen Fuß erwischt
Als das Schiff in den Fluten versinkt, betrachten die Zimmermänner sorgenvoll ihre Füße.
Die schwedische Galeone Vasa stellte ein Prestigeprojekt des Schwedischen Königs Gustav II. Adolf dar und zählte zu den größten Kriegsschiffen ihrer Zeit. Am 10. August 1628 versank sie bei ihrer Jungfernfahrt nach nur etwa einem Kilometer auf See. In einer Untersuchung zur Ursache und einem anschließenden Prozess konnte zwar festgestellt werden, dass das Schiff über eine unzureichende Stabilität und eine zu geringe Breite verfügte, aber es konnte kein Hauptschuldiger verurteilt werden.
Archäologen haben mittlerweile herausgefunden, dass die Verwendung unterschiedlicher Längenmaße zu dem Unglück beigetragen hat. Zwar wurde bei der Planung des Schiffes alles in Fuß angegeben, aber diese Angabe war zu jener Zeit nicht standardisiert. So verwendete eine Gruppe von Zimmermännern Maßbänder in „Schwedischen Fuß“ während die andere „Amsterdam Fuß“ benutzte. Die beiden Maße unterscheiden sich zwar nur um einen Zoll, aber auf die Gesamtlänge von 69m ergeben sich dabei deutliche Ungenauigkeiten.
Das Beispiel zeigt sehr gut, wie wichtig die Verwendung von gemeinsamen und gut definierten Standards für die erfolgreiche Durchführung von Projekten sowie die Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit ist.