62 - Das Ding kann fliegen?
Durch diesen Fehler wurde der Wettlauf deutlich beschleunigt.
Die westliche Welt war überrascht, als am 4. Oktober 1957 der erste künstliche Erdsatellit von der Sowjetunion in die Umlaufbahn geschossen wurde. Dieses Ereignis wird geschichtlich als „Sputnikschock“ beschrieben. Die CIA, der Auslandsgeheimdienst der USA, ist davon ausgegangen, dass für dieses Vorhaben eine Rakete mit Startschub über 1000 Tonnen wiegen müsste, um in die Umlaufbahn zu gelangen – was zu diesem Zeitpunkt noch als unrealistisch galt. Diese Daten wurden aus eigenen Projekten hochgerechnet. Bereits drei Jahre vorher erfuhr aber die CIA, dass im Projekt „Operation Dragon Return“ von der UdSSR Raketen mit ca. 677 Tonnen entwickelt wurden. Diese Daten hat die CIA aber einfach ignoriert. Zumindest hatte der Sputnikschock die unmittelbare Folge, dass sich die Anstrengungen der USA bei dem „Wettlauf ins All“ sehr verstärkt haben und dadurch die NASA gegründet wurde.
Diese Geschichte zeigt, dass vor einem Forschungsprojekt sichergestellt werden sollte, welche Forschungsergebnisse bereits vorliegen bzw. welche Forschungsdaten bereits erhoben wurden. Natürlich sollten diese auch während des Projektverlaufs beobachtet werden. Die Übersicht von Sekundärdaten ist wichtig, um ungewollte wiederholende Forschung zu vermeiden und Zeit damit zu sparen.