46 - Nicht nur in Stein gemeißelt

Unsichtbares Akkordeon
 

Dank seiner Vorgänger konnte er das Rätsel lösen.

Auflösung
 

Während einer Ägyptenexpedition Napoleons entdecke der französische Offizier Piere François Xaver Bouchard im Jahre 1799 den Stein von Rosette im Nildelta. Er ist das Bruchstück einer höheren Stele, auf der ein Dekret in drei unterschiedlichen Sprachen (altgriechisch, demotische Schrift und Hieroglyphen) eingemeißelt ist. Unmittelbar nach der Entdeckung fertigten französische Wissenschaftler vor Ort zahlreiche Kopien der Inschriften an. Nach der Niederlage gegen die Briten, fiel auch der Stein von Rosette in britischen Besitz und der Forscher Thomas Young begann sich mit den Texten zu beschäftigen. Glücklicherweise hatten die Franzosen aber Kopien, sodass es 1822 Jean-François Champillion gelang mithilfe der ihm bekannten altgriechischen Sprache die demotische Schrift und die Hieroglyphen zu entschlüsseln. Nach der Veröffentlichung seiner Entdeckung erfolgte auch die Entzifferung weiterer Hieroglyphen und der Grundstein der modernen Ägyptologie wurde gelegt.

 

Die Geschichte zeigt, dass Dank der Abschriften gleich zwei Gedanken des Forschungsdatenmanagements umgesetzt wurden. Zum einen gab es Kopien für den Fall des Verlusts des Originals (Backup) und zum anderen erhielten auch weitere Wissenschaftler/-innen Zugriff auf die Texte und konnten daran forschen (Open Data).

 
Quellen: